Im zweiten Teil (Minute 30:36 – 1:04:35) dieses Podcasts erfährt man unter anderem, dass Sprachlosigkeit nicht schlecht sein muss und über die Möglichkeit, sich eine schöne Vergangenheit zu erschaffen, d.h. es geht hauptsächlich darum, wie eine Welt in Symbiose mit einer KI aussehen könnte. Um das englische Transkript zu lesen oder zu Teil I des Podcasts zu gelangen, klicken Sie bitte auf die Links.

Joe Rogan: (30:36) Ich denke, dass möglicherweise eine universelle Sprache durch Computer geschaffen wird, die besonders Kinder sehr schnell lernen würden. Meine Kinder sind zum Beispiel bei TikTok und all diesen Kram, und ich weiß nicht, wie das geht. Sie wissen, wie man es macht, und sie wissen, wie man es wirklich schnell macht. Sie lernen so schnell und zeigen mir, wie man sowas bearbeitet.
Es ist, als würde man einem Kind von der ersten Klasse an eine neue universelle Sprache beibringen, im Grunde wie ein Rosettastein, und etwas, das damit gemacht wird, interpretiert die Gedanken und man kann Gedanken ohne Raum für Interpretation glasklar vermitteln, so dass man weiß, was eine Person sagt. Man könnte kommunizieren, ohne Geräusche mit dem Mund machen zu müssen. Man braucht keine dieser akzeptierten Arten, die wir entwickelt haben, um Geräusche zu machen, denen wir alle durch unser kulturelles Wörterbuch zustimmen. Wir könnten das alles umgehen.
Elon Musk: Man kann es immer noch aus sentimentalen Gründen tun.
Joe Rogan: Wie Lagerfeuer.
Elon Musk: Ja, genau. Man braucht kein Lagerfeuer. Man muss keine Marshmallows rösten, um Spaß zu haben.

Joe Rogan: Richtig.
Elon Musk: Also, ja, ich denke, im Prinzip wäre man in der Lage, sehr schnell und mit viel mehr Präzision Ideen zu kommunizieren. Ich bin mir nicht sicher, was mit der Sprache passieren würde. In einer solchen Situation wäre man in der Lage, einfach… – es wäre ein bisschen wie in ‚Matrix‘. Wenn man eine andere Sprache sprechen möchte – kein Problem. Lade einfach das Programm herunter.
Joe Rogan: Richtig. Also zumindest für die ersten Iterationen, die ersten paar Iterationen. Ich weiß, dass Google…- einige ihrer Pixel Buds haben die Fähigkeit, Sprachen in Echtzeit zu übersetzen. Man kann zuhören, und es spielt einem die Übersetzung in der Sprache vor, die man wählt. Also wäre es etwas in dieser Richtung? Für die ersten paar Iterationen?
Elon Musk: Nun, die ersten paar Iterationen sind… – wovon ich spreche, dauert noch eine Weile und es steckt eine Menge Entwicklung darin. Bei den ersten paar Versionen werden wir ausschließlich versuchen, Gehirnverletzungen zu heilen. Also keine Sorge, es wird sich nicht an Dich heranschleichen. Das wird eine Weile dauern.
Joe Rogan: Wie viele Jahre? Bevor man nicht mehr reden muss?
Elon Musk: Wenn sich die Entwicklung weiter beschleunigt, dann vielleicht in fünf Jahren. Fünf bis zehn Jahre.
Joe Rogan: Das ist schnell. Das ist wirklich schnell.
Elon Musk: Das ist das Best-Case-Szenario.
Joe Rogan: In fünf Jahren wird nicht mehr geredet.
Elon Musk: Im besten Fall, aber zehn Jahre sind wahrscheinlicher.
Joe Rogan: Ich habe immer spekuliert, dass Außerirdische möglicherweise die Menschheit in der Zukunft sein könnten, denn sie haben sehr große Köpfe, sehr wenig Muskeln und benutzen ihren Mund nicht mehr. Ich meine den Archetyp eines Aliens, den man in „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ sieht – sie sind wie, wenn man den Australopithecus oder einen alten Hominiden mit uns vergleicht. Die Unterschiede sind weniger Haare, weniger Muskeln, größerer Kopf.
Und wenn man dann in die Zukunft denkt. Tausend, eine Million, was auch immer Jahre; oder fünf Jahre. Was auch immer passiert, sobald Neuralink online geht, und wir dann langsam beginnen, uns an diese neue Art des Seins anzupassen, bei der wir unsere Muskeln nicht mehr benutzen. Wir haben diesen gigantischen Kopf; wir können ohne Worte sprechen.
Elon Musk: Man könnte auch den Status sichern.
Joe Rogan: Den Status sichern?
Elon Musk: „Save state“, also den Zustand des Gehirns speichern, wie ein gespeichertes Spiel in einem Videospiel.
Joe Rogan: Wow. Zum Beispiel, wenn man von Windows 95 wechseln will.
Elon Musk: Na ja, hoffentlich ein bisschen besser als das. Aber, ja.
Joe Rogan: Ich glaube, wir sind im Moment Windows 95.
Elon Musk: Aus einer zukünftigen Perspektive, wahrscheinlich. Aber ja, ich meine, man könnte den Zustand speichern (35:00) und diesen Zustand im Prinzip in einem biologischen Wesen wiederherstellen, wenn man das in der Zukunft wollte. Vom Standpunkt der Physik aus gibt es nichts, was uns daran hindert. Man wäre ein bisschen anders, aber man ist auch ein bisschen anders als gestern, wenn man morgens aufwacht. Und man ist tatsächlich anders, wenn man sich mit seinem Ich vor fünf Jahren vergleicht; das ist ein ziemlich großer Unterschied. Du wärst also im Wesentlichen Du selbst. Ich meine, Du würdest sicherlich denken, dass Du Du selbst bist.
Joe Rogan: Man könnte sich also selbst abspeichern, das dann in eine Art biologischen Zustand verwandeln, und mit seinem 30-jährigen Ich herumhängen?
Elon Musk: Die Möglichkeiten sind endlos.
Joe Rogan: Es ist so seltsam.
Elon Musk: Ich meine, man kann zum Beispiel Videos mit dem Telefon aufnehmen. Es gibt keine Möglichkeit, sich so genau an ein Video zu erinnern, wie ein Telefon oder eine Kamera das kann. Also, mit einer fortgeschrittenen Version von Neuralink könnte man sich genauso gut an alles erinnern – als wäre es ein Film.
Joe Rogan: Kristallklar.
Elon Musk: Einschließlich der gesamten sensorischen Erfahrung.
Joe Rogan: Emotionen, alles.
Elon Musk: Man könnte alles abspielen lassen und tatsächlich könnte man es auch bearbeiten.
Joe Rogan: Es bearbeiten?
Elon Musk: Ja.
Joe Rogan: Man könnte also seine Vergangenheit ändern?
Elon Musk: Man könnte es den Vorstellungen Deiner Vergangenheit entsprechend verändern. Ja.
Joe Rogan: Nun, wenn man also ein traumatisches Erlebnis hatte?
Elon Musk: Diese ganze Sache jetzt könnte eine nachgespielte Erinnerung sein.
Joe Rogan: Das könnte sein. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass dies eine nachgespielte Erinnerung ist? Falls Du eine Vermutung hast. Mehr als 50 %?
Elon Musk: Es gibt keine Möglichkeit, hier eine Wahrscheinlichkeit mit Genauigkeit anzugeben.
Joe Rogan: Genau. Aber grob gesagt, so aus dem Bauch heraus.
Elon Musk: Nun, ich habe keinen Neuralink in meinem Gehirn, also würde ich sagen, im Moment 0 %. Aber ab dem Zeitpunkt, an dem man einen Neuralink hat, steigt die Wahrscheinlichkeit über 0 %.
Joe Rogan: Die Vorstellung, dass wir eine Art konservierte Erinnerung erleben, ist, obwohl sie immer noch dieselbe ist, nicht tröstlich. Oder? Aus irgendeinem Grund sprechen die Leute, wenn sie über die Simulationstheorie sprechen, über die Möglichkeit, dass dies momentan eine Simulation ist. Auch wenn Dein Leben wunderbar sein mag, Du magst verliebt sein, Du magst Deine Karriere lieben, Du magst großartige Freunde haben, aber es ist nicht tröstlich zu wissen, dass diese Erfahrung auf die eine oder andere Weise nicht in einer materiellen Form existiert, die man anfassen kann. (klopft auf den Tisch)
Elon Musk: (klopft auch auf den Tisch) Es fühlt sich real an, nicht wahr?
Joe Rogan: Es fühlt sich real an. Aber die Vorstellung, dass es das nicht ist, ist aus irgendeinem seltsamen Grund beunruhigend.
Elon Musk: Ja. Ich bin sicher, dass es beunruhigend sein sollte, denn wenn das nicht real ist, was dann? Aber es gibt dieses alte Gedankenexperiment: Woher weiß man, dass man nicht ein Gehirn in einem Bottich ist? Ich meine, hier ist die Sache: Du bist ein Gehirn in einem Bottich, und dieser Bottich ist dein Schädel. Alles, was Du siehst, fühlst, hörst, alles, alle Deine Sinne sind elektrische Signale, alles. Alles ist ein elektrisches Signal an ein Gehirn in einem Bottich, wobei der Bottich Dein Schädel ist.
Joe Rogan: Alle Hormone, alle Neurotransmitter, all diese Dinge sind Drogen. Adrenalin ist eine Droge. Dopamin ist eine Droge. Du bist eine Drogenfabrik. Du veränderst ständig Deinen Zustand mit Liebe und Oxytocin und Schönheit. Alles verändert Deinen Zustand. Großartige Musik verändert Deinen Zustand.
Elon Musk: Auf jeden Fall. Doch hier ist noch eine andere interessante Idee. Wie ist das Bewusstsein entstanden? Nun, angenommen, man glaubt der Physik, die sich als wahr erweist, dann begann das Universum im Grunde als Quarks und Leptonen, und es wurde schnell Wasserstoff und Helium, Lithium – im Grunde die Elemente des Periodensystems, aber hauptsächlich Wasserstoff. Dann, über einen langen Zeitraum hinweg, 13,8 Milliarden Jahre später, wurde dieser Wasserstoff empfindungsfähig. Wo auf dem Weg hat das Bewusstsein… – Wo oder wann wurde aus dem nicht Bewusstseins unser Bewusstsein auf dem Weg zwischen Wasserstoff und hier?
Joe Rogan: Ab wann nennen wir es Bewusstsein? Ich habe mir heute ein Video angesehen, das wir vorhin in einem Podcast gespielt haben, in dem ein Affe auf einem Motorrad die Straße entlangfährt, vom Motorrad springt und versucht, ein Baby zu stehlen.
Elon Musk: Ja. Das habe ich gesehen. Es ging viral.
Joe Rogan: Hat der Affe ein Bewusstsein? Es scheint so zu sein. Es scheint, als hätte er einen Plan gehabt. Er fuhr ein verdammtes Motorrad und sprang dann vom Motorrad, um zu versuchen, ein Baby zu stehlen.
Elon Musk: Wo er das Baby ziemlich weit die Straße runtergeschleppt hat? (40:00)
Joe Rogan: Ja. Er scheint sich ziemlich bewusst zu sein, oder?
Elon Musk: Da ist definitiv ein gewisses Maß an Bewusstsein vorhanden.
Joe Rogan: Ja. Es ist nicht wie bei einem Wurm. Das scheint eine andere Ebene zu sein. Und es wird weitergehen. Das ist die wirkliche Sorge, wenn man über die möglichen zukünftigen Versionen des Menschen nachdenkt. Besonders, wenn man die symbiotische Beziehung zur künstlichen Intelligenz in Betracht zieht, die nicht wiederzuerkennen sein wird. Das wird eines Tages so weit von dem entfernt sein, was wir heute sind. Wir werden darauf zurückblicken, so wie wir jetzt auf einfache Organismen zurückblicken, aus denen wir uns entwickelt haben. Dieser Blick zurück wird nicht sehr weit in der Zukunft liegen, befürchte ich.
Elon Musk: Nun, ich hoffe, dass sich das Bewusstsein in der Zukunft ausbreitet und immer ausgefeilter und komplexer wird und dass es die Fragen versteht, die man über das Universum stellen muss.
Joe Rogan: Denkst Du, dass das der Fall sein wird? Als menschliches Wesen, als Du selbst, versuchst Du ganz klar, bewusste Entscheidungen zu treffen, um eine bessere Version von Dir selbst zu sein. Zum Beispiel die Idee, Dich von Deinen Besitztümern zu trennen; zu versuchen, das, was man nicht mag, zu verbessern; zu versuchen, eine bessere Version der Art und Weise, wie man mit der Realität interagiert, zu erlangen.
Wenn man sich in eine Richtung bewegt, in der man versucht, die Dinge zu verbessern, wird man sich immer an diesen neuen Ort bewegen, an dem man auf den alten Ort zurückblickt und sagt: „Ich habe es damals falsch gemacht.“ Das hier ist also eine beschleunigte Version davon. Eine super beschleunigte Version.
Elon Musk: Man kann sich nicht immer verbessern, aber man kann danach streben, sich zu verbessern, oder man kann danach streben, weniger falsch zu liegen. Wie in der Physik, deren Werkzeuge sehr mächtig sind. Gehe einfach davon aus, dass Du falsch liegst und strebe danach, weniger falsch zu liegen. Ich glaube nicht, dass es einem jeden Tag gelingen wird, weniger falsch zu liegen, aber wenn es einem gelingt, die meiste Zeit weniger falsch zu liegen, dann ist man auf einem guten Weg.
Joe Rogan: Das ist eine tolle Art, es auszudrücken. Strebe danach, weniger falsch zu liegen. Aber wenn die Leute nostalgisch auf einfachere Zeiten zurückblicken – das gibt es auch. Es ist sehr romantisch und aufregend, auf das Lagerfeuer zurückzublicken.
Elon Musk: Aber man könnte trotzdem ein Lagerfeuer haben.
Joe Rogan: Ja. Aber kann man es schätzen, wenn man ein Super-Nerd ist? Wenn man sich ans Netz anschließt, und eine Art Schädelplatte anstelle der Oberseite des Kopfes hat, und die internationale Sprache benutzt, mit der der Rest des Universums jetzt kommuniziert?
Elon Musk: Ja. Sicher. Ich denke schon. Ja. Ich mag Lagerfeuer.
Joe Rogan: Ich bin einfach besorgt. Ich meine, jeder hat immer Angst vor Veränderungen, aber ich habe Angst vor dieser monumentalen Veränderung, bei der wir nicht mehr miteinander reden werden.
Elon Musk: Wir werden kommunizieren.
Joe Rogan: Ja, aber es gibt eine Schönheit in der Rohheit der Sprache. Wenn sie wortgewandt ist, ist sie befriedigend, und sie trifft uns auf eine Art von viszeraler Weise. Wie: „Ah, diese Person hat es auf den Punkt gebracht. Ich liebe es, dass Sie es so getroffen haben.“ Es ist so schwer, einen wirklichen Gedanken einzufangen und ihn auf diese Art und Weise zu vermitteln, auf diese artikulierte Art. Man liest ein Zitat, ein großartiges Zitat einer weisen Person. Es begeistert dich, dass ihr Verstand etwas herausgefunden hat und die Worte auf eine richtige Art und Weise zusammengesetzt hat, die dein Gehirn zum Leuchten bringt.
Elon Musk: Es ist eine clevere Komprimierung eines Konzepts und eines Gefühls.
Joe Rogan: Aber auch die Tatsache, dass es ein Mensch getan hat.
Elon Musk: Ja, absolut.
Joe Rogan: Glaubst Du, dass es wie mit der elektronischen Musik sein wird? Dass die Leute sie nicht so schätzen werden wie eine Slide-Gitarre?
Elon Musk: Ich mag elektronische Musik.
Joe Rogan: Das tue ich auch. Nun, Du machst selbst welche. Ich weiß, dass Du sie magst.

Elon Musk: Ich hoffe, die Zukunft macht mehr Spaß und ist interessanter, und wir versuchen einfach, sie so zu gestalten.
Joe Rogan: Ich hoffe auch, dass es mehr Spaß macht und interessanter ist. Ich hoffe nur, dass wir auf dem Weg dorthin nichts verlieren.
Elon Musk: Wir könnten ein wenig verlieren, aber hoffentlich gewinnen wir mehr als wir verlieren.
Joe Rogan: Ja. Das ist die Sache, richtig? Mehr zu gewinnen, als wir verlieren. Eine Sache, die uns interessant macht, ist, dass wir so unvollkommen sind.
Elon Musk: Das stimmt. Ich meine, schau Dir die Zivilisationen im Laufe der Zeitalter an; die meisten von ihnen stiegen und fielen. Ich glaube, dass durch die Globalisierung, – so etwas wie die Memesphäre – es nicht genug Isolation zwischen Ländern oder Regionen gibt. Ein „Gehirnvirus“ sollte nicht zu viel von der Welt infizieren können. Ich sympathisiere mit den Globalisierungsgegnern, denn wir wollen ja nicht, dass überall das Gleiche passiert. Dann brauchen wir so eine Art geistige Virenimmunität. Das ist also ein bisschen beunruhigend.
Joe Rogan: Soll geistige Virenimmunität bedeuten, dass, sobald sich so etwas wie Neuralink etabliert hat, die wirkliche Sorge ist…- ich meine, Du sagst, es sei Bluetooth, richtig? Oder eine zukünftige Version davon? Du meinst, dass irgendetwas da reinkommen und es kaputt machen könnte?
Elon Musk: Nein, ich spreche von einem absurden Konzept, das aufkommt.
Joe Rogan: Nun, ich weiß, dass ein Virus in eingebetteten Chips stecken kann, richtig? Man setzt Chips ein und erwirbt dadurch dann Viren…
Elon Musk: Nun, wenn ich von einem Gedankenvirus spreche, dann meine ich ein Konzept, das die Köpfe der Menschen infiziert.
Joe Rogan: Oh, okay. Wie Kultdenken oder eine Art Fundamentalismus.
Elon Musk: Ja. Einfach eine verkehrte Idee, die viral geht.
Joe Rogan: Nun, das ist auch ein Problem, richtig, wenn jemand diese Technologie manipulieren kann, um etwas logisch oder rational erscheinen zu lassen.
Elon Musk: Ja.
Joe Rogan: Wäre das auch ein Thema? Hier geht es um Haben oder Nicht-Haben. Wenn das wirklich… – ich meine, zunächst wird es Menschen mit Verletzungen helfen, aber Du sagst, dass es letztendlich zu dieser spektakulären kognitiven Veränderung führen könnte.
Elon Musk: Ja.
Joe Rogan: Aber die Leute, die den Neuralink zuerst bekommen, werden gegenüber denen ohne Neuralink einen massiven Vorteil haben.
Elon Musk: Ihre Produktivität wird sich dramatisch verbessern, vielleicht um das zehnfache. Man könnte also auf jeden Fall einen Kredit dafür aufnehmen und das Geld sehr schnell zurückverdienen. Man ist ein Superhirn.
Joe Rogan: Nun, in einer kapitalistischen Gesellschaft könnte man so weit voraus sein, dass man nie mehr eingeholt werden kann, bevor sich alle anderen dieses Ding leisten können und sich ebenfalls vernetzen. Ist das eine Sorge?
Elon Musk: Das ist keine wirkliche Sorge. Ich meine, es gibt schon riesige Unterschiede in den kognitiven Fähigkeiten und Ressourcen. Man kann sich ein Unternehmen als eine Art kybernetisches Kollektiv vorstellen, das viel intelligenter ist als ein Individuum. Ich persönlich könnte nicht eine ganze Rakete bauen und die Triebwerke und sie starten und alles. Das ist unmöglich.
Aber wir haben 8.000 Leute bei SpaceX, und wir verteilen es auf verschiedene Leute und benutzen Computer und Maschinen und so. Wir können viele Raketen in die Umlaufbahn bringen, an die Raumstation andocken und solche Sachen. Das gibt es also schon, wobei diese Unternehmen wesentlich leistungsfähiger sind als ein Einzelner. Aber ich denke, wir sollten uns weniger Gedanken über die relativen Fähigkeiten von Menschen machen, sondern eher darüber, dass die KI weit über uns hinausgeht und vom menschlichen Willen entkoppelt ist.
Joe Rogan: Entkoppelt vom Menschen. Das ist also das „Wenn du sie nicht schlagen kannst, schließe dich ihnen an?“
Elon Musk: Ja.
Joe Rogan: Du glaubst also, dass sowas unvermeidlich ist – dass eine empfindungsfähige KI im Grunde unvermeidlich ist?
Elon Musk: Überaus empfindungsfähige KI. Wie jenseits einer Ebene, die schwer zu verstehen, wahrscheinlich unmöglich zu verstehen ist.
Joe Rogan: Auf die eine oder andere Weise ist es also fast so, als wäre es eine Voraussetzung für das Überleben, eine Art symbiotische Existenz mit der KI zu erreichen.
Elon Musk: Es ist keine Voraussetzung. Es ist nur so: wenn man dabei sein möchte, dann muss man eine Art Symbiose eingehen. So wie ein Gehirn funktioniert. Man hat eine Art Tiergehirn, ein Reptiliengehirn, das limbische System. Und es gibt den Kortex. Nun werden die Gehirn-Puristen dieser Definition widersprechen, aber im Wesentlichen hat man das primitive Gehirn und das intelligente Gehirn bzw. das Gehirn, das in der Lage ist, zu planen und Konzepte und schwierige Dinge zu verstehen, die ein Affe nicht verstehen kann.
Nun ist Dein Kortex viel, viel (50:00) schlauer als Dein limbisches System. Nichtsdestotrotz arbeiten sie gut zusammen. Ich habe also noch niemanden getroffen, der sein limbisches System oder seinen Kortex loswerden will. Die Leute sind ziemlich glücklich, beides zu haben. Man kann sich das also wie beim Computer vorstellen; die KI ist wie eine dritte Schicht, eine tertiäre Schicht. Sie könnte also mit dem Kortex symbiotisch sein. Sie wäre viel schlauer als der Kortex, aber man hat im Grunde drei Schichten, und die hat man ja jetzt schon.
Dein Telefon und Dein Computer sind zu Dingen fähig, zu denen Dein Gehirn definitiv nicht fähig ist: Terabytes an Informationen perfekt zu speichern, unglaubliche Berechnungen durchzuführen, an die wir nicht einmal annähernd herankommen könnten. Du hast diese Fähigkeit durch Deinen Computer. Aber wie ich schon sagte, die Datenrate ist langsam, die Verbindung ist schwach.
Joe Rogan: Warum ist es so beunruhigend, oder warum fühlt es sich nicht gut an, darüber nachzudenken? Wenn ich zum Beispiel an eine symbiotische Verbindung mit einer KI denke, denke ich immer an ein kaltes, emotionsloses Ding, zu dem wir werden. Ist das eine schlechte Art, es zu betrachten?
Elon Musk: Ich glaube nicht, dass es so sein wird. Wie ich schon sagte, wir sind bereits symbiotisch mit der KI oder Computern.
Joe Rogan: Telefone, Computer, Laptops.
Elon Musk: Ja, es gibt eine ganze Reihe von KI, künstliche neuronale Netze. Neuronale Netze übernehmen mehr und mehr den Platz der regulären Programmierung. Wenn man also Google Voice oder Alexa oder eines dieser Dinge benutzt, verwendet es ein neuronales Netz, um die Sprache zu dekodieren und zu versuchen zu verstehen, was man gesagt hat.
Wenn man versucht, Bilderkennung zu betreiben oder die Qualität von Fotos zu verbessern, sind die neuronalen Netze der beste Weg, das zu tun. Wir sind also bereits eine Art kybernetischer Symbiont. Es ist es nur eine Frage der Datenrate. Die Kommunikationsgeschwindigkeit zwischen Deinem Telefon und Deinem Gehirn ist langsam.
Joe Rogan: Wann wirst Du es tun? Wie lange wirst Du warten? Sobald es verfügbar ist?
Elon Musk: Ja, wenn es funktioniert, werde ich es tun. Klar.
Joe Rogan: Auf Anhieb.
Elon Musk: Ich meine, wir sollten sicherstellen, dass es funktioniert.
Joe Rogan: Wie stellen wir sicher, dass es funktioniert? Probieren wir es an Gefangenen aus? Wie macht Ihr das? Vergewaltiger nehmen? Ihnen Löcher in den Kopf schneiden?
Elon Musk: Nein, wie ich sagte, bei Menschen mit sehr schwere Hirnverletzungen können wir diese Hirnverletzungen damit beheben. Dann kann man beweisen, dass es funktioniert, es weiter entwickeln und mehr und mehr Hirnverletzungen behandeln. In einem bestimmten Alter werden wir alle Alzheimer bekommen oder wir werden alle senil. Dann vergessen Mütter die Namen ihrer Kinder und so weiter. Das würde ermöglichen, sich an die Namen der Kinder wieder zu erinnern und ein normales, ein viel normaleres Leben zu führen, in dem man in der Lage wäre, im hohen Alter fit zu bleiben.
Im Grunde genommen würde fast jeder irgendwann einen Bedarf finden, eine neuronale Verbindung zu nutzen, wenn man ein gewisses Alter erreicht. Dann heißt es, okay, wir können also die Funktionalität verbessern und die Kommunikationsgeschwindigkeit erhöhen. Dann muss man also nicht mehr seine Daumen benutzen, um mit dem Computer zu kommunizieren.
Joe Rogan: Hast Du Dich jemals hingesetzt und das extrapoliert? Hast Du Dich jemals hingesetzt und über all die verschiedenen Iterationen nachgedacht und wohin das letztendlich führt?
Elon Musk: Ja, sicher. Ich denke viel darüber nach. Wie ich schon sagte, das ist nicht etwas, das sich an Dich heranschleichen wird. Die FDA-Zulassung dafür zu bekommen, geht nicht über Nacht. Ich weiß nicht; wir müssen wahrscheinlich bei Version 10 oder so sein, bevor eine Mensch-KI-Symbionten-Situation realistisch wäre. Du wirst es kommen sehen.
Joe Rogan: Wir sehen es kommen, aber was wird es sein? Wenn Du alleine bist, wenn Du mal freie Zeit hast – ich weiß nicht, ob Du freie Zeit hast – (55:00) aber wenn Du über diese Iteration nachdenkst, die nächste, weiter, immer weiter, und über die Verbesserungen auf dem Weg und Sprünge und technologischen Innovationen: Wo führt uns das hin? Was werden wir sein?
Elon Musk: Wann?
Joe Rogan: In 20, 25 Jahren? Was werden wir dann sein?
Elon Musk: Nun, vorausgesetzt, die Zivilisation ist noch da; sie sieht im Moment zerbrechlich aus. Ich denke, wir könnten … – in 25 Jahren könnte es wahrscheinlich eine Schnittstelle für das gesamte Gehirn geben.
Joe Rogan: Eine Schnittstelle für das ganze Gehirn?
Elon Musk: Etwas, das dem ziemlich nahe kommt. Ja.
Joe Rogan: Was meinst Du mit „Schnittstelle für das gesamte Gehirn“?
Elon Musk: Fast alle Neuronen sind mit einer Art KI-Erweiterung von Dir selbst verbunden. Falls Du das möchtest.
Joe Rogan: Eine KI-Erweiterung von mir selbst.
Elon Musk: Ja.
Joe Rogan: Was meinst Du mit einer KI-Erweiterung von einem selbst?
Elon Musk: Nun, wie ich schon sagte, hast Du bereits eine Rechnererweiterung von Dir selbst mit Deinem Telefon und Computern und so. Und seitdem das online ist – wenn zum Beispiel jemand stirbt, gibt es so etwas wie einen Online-Geist; derjenige ist immer noch da, das Online-Profil ist immer noch lebendig.
Joe Rogan: Das ist eine gute Art, es auszudrücken. Es ist seltsam, wenn man die Tweets von jemandem liest, nachdem er tot ist.
Elon Musk: Instagram und ihre Stories und was auch immer, Facebook und so, die E-Mails…
Joe Rogan: Das ist eine tolle Art, es auszudrücken. Es ist wie ein Online-Geist. Das ist sehr treffend.
Elon Musk: Ja. Es wäre also nur so, dass sich mehr von Dir in der Cloud befinden würde als in Deinem Körper, schätze ich.
Joe Rogan: Wow. Wenn Du sagst, dass die Zivilisation zerbrechlich ist, meinst Du dann, wegen dieser COVID-19-Scheiße, die jetzt gerade läuft?
Elon Musk: Was ist das? Ich habe noch nie davon gehört.
Joe Rogan: Es ist diese Sache, bei der manche Leute einfach einen Husten bekommen.
Elon Musk: Ich habe keine Ahnung, wovon Du sprichst.
Joe Rogan: Bei anderen Leuten ist es schlimmer.
Elon Musk: Sicher. Nun, ja. Ich meine, das hat sicherlich die geistige Kapazität der Welt in einem Ausmaß eingenommen, das ziemlich schockierend ist.
Joe Rogan: Ja. Nun, aus dem Nichts. Das ist ja das Verrückte. Wenn man zurück in den November geht, war nichts. Und jetzt sind wir hier, Dezember, Januar, Februar, März, April, Mai, sechs Monate. Eine völlig andere Welt. Also von ‚nichts‘ zu‘ alles ist abgesperrt‘. Es gibt so viele widersprüchliche Informationen und widersprüchliche Meinungen darüber, wie es weitergehen soll. Was ist passiert? Man findet Dinge, wie z.B. eine Fleischfabrik, ich glaube in Missouri, wo mehr als 300 Menschen asymptomatisch waren, aber positiv getestet wurden.
Und an anderen Orten verwüstet es ganze Gemeinden und tötet Menschen, und das ist so seltsam. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man glauben, dass es einen Haufen verschiedener Viren gibt. Es scheint entweder nicht dasselbe zu sein oder es gibt einen Haufen verschiedener Reaktionen auf die biologische Vielfalt der Menschen.
Elon Musk: Ich habe die ganze Sache in China gesehen, bevor sie sich in den USA abgespielt hat. Es ist also ein bisschen so, als würde man denselben Film noch einmal sehen, aber auf Englisch. Ich glaube, die Sterblichkeitsrate ist viel geringer, als es die Weltgesundheitsorganisation angibt. Sehr viel geringer. Wahrscheinlich weniger als die Hälfte.
Joe Rogan: Für manche Menschen und Menschen mit bestimmten Problemen scheint es sehr tödlich zu sein.
Elon Musk: Ja. Man kann sich die Sterblichkeitsstatistiken nach Alter anschauen und ob Vorerkrankungen vorliegen, also ob es grundsätzlich bestehende Erkrankungen gibt und nach Alter. Wenn man unter 60 ist und keine ernsthaften gesundheitlichen Probleme hat, ist die Wahrscheinlichkeit des Todes extrem niedrig. Sie ist nicht null, aber sie ist extrem niedrig. (1:00:00)
Joe Rogan: Sie dachten aber nicht, dass dies der Fall sei, als sie anfingen, das Land abzuriegeln. Glauben Du, dass es sehr schwierig ist, den Kurs zu korrigieren, wenn sie einmal auf eine bestimmte Weise vorgegangen sind?
Elon Musk: Es ist fast so, als wollten die Leute eine Panik. Es ist ziemlich absurd.
Joe Rogan: Aber an manchen Orten ist eine Panik berechtigt, richtig? Zum Beispiel, wenn man auf der Intensivstation in Manhattan ist und die Leute links und rechts sterben und alle an Intubatoren hängen. Wenn man all diese Menschen an den Beatmungsgeräten sieht, und so viele von ihnen sterben, und man sieht, dass diese Krankenschwestern sterben und die Ärzte krank werden. An manchen Orten ist diese Angst berechtigt, aber an anderen Orten liest man diese Geschichten über Krankenhäuser, die im Grunde halb leer sind. Sie müssen Ärzte und Krankenschwestern beurlauben, weil es keine Arbeit für sie gibt.
Elon Musk: Die meisten Krankenhäuser in den Vereinigten Staaten sind im Moment halb leer. In einigen Fällen sind sie nur zu 30 % ausgelastet.
Joe Rogan: Liegt das daran, dass sie sich entschieden haben, auf elektive Eingriffe und normale Dinge zu verzichten, für die die Leute ins Krankenhaus gehen müssten?
Elon Musk: Ja. Ich meine, wir reden hier nicht nur über… – einige dieser elektiven Eingriffe sind ziemlich wichtig. Zum Beispiel, wenn man ein krankes Herz hat.
Joe Rogan: Gallenblasenerkrankung, ja, sicher.
Elon Musk: Man braucht einen dreifachen Bypass. Es ist eine Art Wahlleistung, aber wenn man es nicht rechtzeitig machen lässt, wird man sterben.
Joe Rogan: Ja, elektiv ist ein komisches Wort.
Elon Musk: Wahlweise. Das ist nicht wie … – das ist nicht wie plastische Chirurgie.
Joe Rogan: Stimmt.
Elon Musk: Es ist eher so, dass meine Hüfte…- ich habe extreme Schmerzen, weil meine Hüfte kaputt ist oder mein Knie, und ich will nicht ins Krankenhaus gehen. Ich kann nicht ins Krankenhaus gehen. Es gibt Menschen mit extremen Schmerzen, Menschen, die eine Niere brauchen, Menschen, die sehr ernste Probleme haben, die aus Angst nicht gehen wollen. Ich denke also, das ist ein Problem; das ist nicht gut.
Joe Rogan: Es scheint, dass sich die öffentliche Wahrnehmung verschiebt.Die Leute atmen tief durch und entspannen sich, und aufgrund der Statistiken, im Wesentlichen auf der ganzen Linie, wird erkannt, dass es nicht so tödlich ist, wie wir dachten, dass es das ist. Immer noch gefährlich, immer noch schlimmer als eine Grippe, aber nicht so schlimm, wie wir dachten oder befürchteten, dass es sein könnte.
Elon Musk: Objektiv gesehen ist die Sterblichkeit viel geringer. Mindestens um den Faktor 10, vielleicht sogar um den Faktor 50 niedriger als ursprünglich angenommen.
Joe Rogan: Denkst Du, dass die derzeitige Art und Weise, wie wir damit umgehen, die soziale Distanzierung, die Masken, das Abschotten, sinnvoll ist? Ist das angemessen? Oder denkst Du, dass wir näher zu dem zurückkehren sollten, wo wir früher waren?
Elon Musk: Nun, richtige Hygiene ist eine gute Sache, egal was los ist.
Joe Rogan: Ja.
Elon Musk: Hände Waschen und wenn man hustet, bleibt man zu Hause oder trägt eine Maske. Das machen sie in Japan. Das ist ganz normal. Wenn man krank ist, trägt man eine Gesichtsmaske und hustet die Leute nicht an. Ich denke, das wäre eine großartige Sache, die man allgemein auf der ganzen Welt übernehmen könnte. Händewaschen ist auch gut.
Joe Rogan: Nun, es gibt eine Spekulation, warum Männer mehr betroffen sind als Frauen; weil Männer eklig sind. Wir waschen uns nicht so oft die Hände.
Elon Musk: Männer sind ekelhaft, es ist wahr. Es ist schlimm.
Joe Rogan: Es ist wahr, ich gebe es zu, wir sind alle Männer in diesem Raum. Wir sind alle ekelhaft.
Elon Musk: Ja. Geh einfach auf die Toilette; Dann kannst Du sehen, dass es schrecklich ist.
Joe Rogan: Ja, wir sind ekelhaft. Meine neunjährige Tochter schreit mich an; sie fragt: „Hast du dir die Hände gewaschen?“ Sie bringt mich dazu, zurückzugehen und meine Hände zu waschen. Da hat sie recht. Neun Jahre alt. Wenn ich einen neunjährigen Jungen hätte, denkst du, es würde ihn interessieren? Es wäre ihm scheißegal, ob ich mir die Hände wasche.
Elon Musk: Stimmt. Und ich denke, dass es hier definitiv einiges Positives in verbesserter Hygiene und…
Joe Rogan: Und das Bewusstsein für das Potenzial.
Elon Musk: Ja, das hat das System aufgerüttelt. Das System ist ziemlich am Ende mit vielen Schichten der Bürokratie, und ich denke, dass einige dieser Bürokratieschichten zerschnitten wurden. Und irgendwann wird es wahrscheinlich eine Pandemie mit einer hohen Sterblichkeitsrate geben. Man kann darüber debattieren, was hoch ist, aber ich meine etwas, das viele 20-Jährige tötet. Wenn man eine Sterblichkeitsrate wie bei Ebola hätte. (1:04:35)