Am 28. April 2023 sprach Elon Musk in der HBO-Sendung Real Time mit Bill Maher darüber, was die Zivilisation positiv und was sie negativ beeinflusst. Dabei ging es um Technologie, den Woke Mind Virus, Meinungsfreiheit und ihre Gegner, in diesem Zusammenhang natürlich Twitter, die Angst vor Ressourcenknappheit, den Umgang mit künstlicher Intelligenz und wie man halbwegs glücklich wird. Wer dieses unterhaltsame und interessante, aber mit nur 20 Minuten Sendezeit leider recht kurze Gespräch verpasst hat, sollte sich die Zeit nehmen und es sich auf YouTube ansehen oder hier nachlesen. Es lohnt sich. Und sei es nur wegen der guten Laune, die Elon und Bill Maher verbreiten.
(Ich möchte das auf Englisch lesen)

Bill Maher: Mein erster Gast ist der Mann, der Elektroautos zu einer ernstzunehmenden Sache gemacht hat und derzeit an der Perfektionierung wiederverwendbarer Raketen, der Raumfahrt, der direkten Verbindung des menschlichen Gehirns mit Computern, der Verbindung von Städten mit elektromagnetischen Hochgeschwindigkeitszügen, dem Starlink-Satellitensystem, das für den Krieg in der Ukraine so wichtig ist, arbeitet und dann am Dienstag an dieser Tunnelsache, am Verkehr. Er twittert auch viel. Elon Musk, meine Damen und Herren. (Elon betritt die Bühne) Da sind Sie. Habe ich da gerade alles aufgezählt, was Sie an einem Tag machen? Ich habe eben die Tunnelsache am Ende ausgelassen.
Elon Musk: Ich mache eine Menge Jobs.
Bill Maher: Machen Sie all diese Dinge jeden Tag? Arbeiten Sie an all diesen Dingen an einem einzigen Tag?
Elon Musk: Nein. Aber ich habe einen langen Arbeitstag. Ja, ich arbeite also viel.
Bill Maher: Ich bin so froh, dass Sie hier sind, denn wir machen eine Sendung, in der wir darüber reden, was sich in der Welt verändert. Aber wir reden nur. Es gibt nur sehr wenige Menschen, die tatsächlich Veränderungen bewirken. Sie sind einer dieser Menschen. (Beifall)
Elon Musk: Ich möchte nur sagen, dass ich dieses Publikum liebe.
Bill Maher: Nun, Sie sind ein sympathischer Typ. Ich meine, sie greifen Sie oft an.
Elon Musk: Das tun sie. (lacht)
Bill Maher: Und Sie scheinen darüber zu lachen, was ich fantastisch finde. Ich finde es toll, dass Sie einen Sinn für Humor haben, denn ein so einflussreicher Mann wie Sie, der Veränderungen vornimmt, könnte seine Macht für das Böse und nicht für das Gute einsetzen.
Elon Musk: Ja, absolut. (schaut wie ein Bösewicht)
Bill Maher: Sie könnten.
Elon Musk: Natürlich würde ich sie nie für böse Zwecke einsetzen. (schaut wieder wie ein Bösewicht und lacht)
Bill Maher: Nein, ich weiß. Aber ich weiß das, weil Sie einen Sinn für Humor haben. Den haben Sie wirklich. Sie lachen gerne, Sie sind gerne lustig. Im Gegensatz zu jemandem wie Zuckerberg, bei dem ich mir nicht einmal sicher bin, ob er ein richtiger Junge ist.
Elon Musk: Ja. Ich liebe Comedy. Wissen Sie, vor vielen Jahren saß ich hier im Publikum und habe Ihre Show gesehen. Ich bin ein langjähriger Bewunderer Ihrer Show.
Bill Maher: Oh, wow, ich danke Ihnen. Lassen Sie mich darauf zurückkommen, dass Sie ein Genie sind. Okay. Ich habe Geschichte studiert. Und wenn man Geschichte studiert, stellt man fest, dass es die Theorie des großen Mannes gibt, und sie reden über Könige und Prinzen und Königinnen und Präsidenten. Aber ich war schon immer der Meinung, dass es in Wahrheit die Leute in der Technik sind, die die Welt verändert haben. Sie sind die Leute, die die Karten verteilen. Ob es nun um Feuer oder Elektrizität geht, im Guten wie im Bösen, oder um die Baumwoll-Entkörnungsmaschine oder das iPhone oder die Atombombe – das sind die Karten, und der Rest von uns spielt sie einfach aus. Würden Sie dieser Einschätzung zustimmen?
Elon Musk: Ich glaube, dass Technologie diese großen zivilisatorischen Veränderungen bewirkt. Man denke nur an Dinge wie die Gutenberg-Presse. Davor war es sehr schwierig, Bücher zu bekommen. Sie waren sehr selten. Selbst wenn man wissensdurstig war, konnte man nichts dagegen tun, weil es nur sehr wenige Bücher zu lesen gab. Und das Internet ist etwas, das über die Gutenberg-Presse hinausgeht, denke ich.
Als ich zum ersten Mal sah, wie das Internet für die breite Öffentlichkeit nutzbar wurde, hatte ich das Gefühl, dass die Menschheit als Ganzes ein Nervensystem entwickelte. Früher wurden Informationen durch Osmose weitergegeben. Ein Mensch zu einem anderen oder ein Mensch ruft einen anderen an. Der Zugang zu Informationen war sehr begrenzt. Jetzt, mit dem Internet, ist es, als hätte man ein Nervensystem. Jeder Teil der Menschheit hat Zugang zu fast allen Informationen der Menschheit. Man könnte mitten im Amazonasdschungel mit einem Starlink-Terminal stehen und hätte Zugang zu mehr Informationen als der Präsident im Jahr 1980.
Bill Maher: Richtig, alles auf Ihrem Telefon.
Elon Musk: Alles.
Bill Maher: Sie sind also einer dieser Dealer, dieser Leute, die die Karten austeilen.
Elon Musk: Ich deale auch mit Memen.
Bill Maher: Ja, das tun Sie. (Gelächter, Beifall) Ich glaube, viele Leute dachten, als Sie Twitter kauften, dass dies eine Art Ausreißer ist. Dass das nicht zu den anderen Dingen, die Sie tun, passt. Ich habe das nie gedacht, weil ich glaube, dass Sie sich mit großen zivilisatorischen Fragen und Problemen befassen. Und ich war genau Ihrer Meinung. Ich denke, Twitter ist eines davon.
Sie haben über diesen „Woke Mind Virus“ in wirklich apokalyptischen Worten gesprochen. Sie sollten erklären, warum Sie es nicht für übertrieben halten, wenn Sie sagen, dass es die Zivilisation in den Selbstmord treibt. Zunächst einmal: Was ist der Woke Mind Virus? Und warum müssen wir uns damit befassen, wenn wir zivilisatorisch vorankommen wollen? Erklären Sie, warum Sie das glauben.
Elon Musk: Ja, ich denke, wir müssen sehr vorsichtig sein mit allem, was anti-meritokratisch ist, und mit allem, was zur Unterdrückung der Meinungsfreiheit führt. Das sind zwei der Aspekte des Woke Mind Virus, die ich für sehr gefährlich halte – dass er oft anti-meritokratisch ist und dass man Dinge nicht in Frage stellen darf. Selbst das Infragestellen ist schlecht. Fast ein Synonym dafür wäre Cancel Culture. Und offensichtlich hat man schon oft versucht, Sie zu canceln.
Bill Maher: Viele Male. Jede Woche. Von links und rechts. Ich habe es von beiden Seiten bekommen. Und es ist interessant. Sie und ich gehören beide zu der kleinen Gruppe von Leuten – vielleicht ist es jetzt eine größere Gruppe – die als konservativ bezeichnet werden, die sich aber nicht wirklich verändert haben. Ich halte Sie nicht für einen Konservativen.
Elon Musk: Ich zumindest halte mich für einen gemäßigten Menschen. Ich meine, ich habe einen großen Teil meines Lebens damit verbracht, nachhaltige Energieerzeugung voranzubringen, Sie wissen schon, Elektrofahrzeuge, Batterien, Solaranlagen und so weiter, um die Umwelt zu retten. Das ist nicht gerade weit rechts.

Bill Maher: Sie haben einmal dieses Diagramm gepostet, wo Sie stehen. Ich konnte das nachvollziehen. Die Welt hat sich verändert. Mir geht es genauso. Ich habe das Gefühl, dass Wokeness sehr oft nicht auf Liberalismus aufbaut. Es ist das Gegenteil von Liberalismus. Ich kann viele Beispiele nennen, wo das Gegenteil der Fall ist, einschließlich der Redefreiheit.
Elon Musk: Die Meinungsfreiheit ist tatsächlich extrem wichtig. Und es ist bizarr, dass wir an diesem Punkt angelangt sind. Die Redefreiheit war einmal ein linker oder liberaler Wert. Und jetzt sehen wir von der, Sie wissen schon, in Anführungszeichen „Linken“ den Wunsch, tatsächlich zu zensieren. Das scheint verrückt zu sein. Ich denke, wir sollten äußerst besorgt sein über alles, was den ersten Verfassungszusatz untergräbt.
Es gibt einen Grund für den ersten Verfassungszusatz. Denn die Menschen kamen aus Ländern, in denen sie nicht frei sprechen konnten und in denen man für die Äußerung bestimmter Dinge ins Gefängnis geworfen werden konnte. Und sie sagten sich, na ja, das wollen wir hier nicht. Übrigens sind in vielen Teilen der Welt, auch in solchen, von denen man annehmen könnte, dass sie den Vereinigten Staaten relativ ähnlich sind, die Redegesetze drakonisch.
Bill Maher: England ist ganz anders.
Elon Musk: Ich werde kein Land nennen, aber…
Bill Maher: England, warum schützen wir sie? Die haben kein First Amendment. Es ist sehr einfach, Verleumdung in England angehängt zu bekommen. Ich würde nicht das Falsche sagen wollen. Man kann dort leichter verklagt werden. Ich meine, in Frankreich kann man ins Gefängnis kommen, wenn man den Holocaust leugnet – was ich verabscheuungswürdig finde, aber ich denke auch, dass es Teil der Redefreiheit sein sollte.
Elon Musk: Ich kann es gar nicht oft genug betonen: Wir müssen die Redefreiheit schützen. Und die Meinungsfreiheit ist nur dann relevant, wenn es sich um jemanden handelt, den man nicht mag, der etwas sagt, was man nicht mag. Denn natürlich ist es einfach, wenn jemand etwas sagt, das man mag. Die Sache mit der Zensur ist die, dass diejenigen, die sie befürworten, nicht vergessen sollten: Irgendwann wird sich das gegen sie selbst richten.
Bill Maher: Also, dieser Woke Mind Virus: Wie hat es angefangen? Waren es Fledermäuse? Ist er aus einem Labor entkommen? Ich meine, was ist Ihre Einschätzung? Denn es ist relativ neu. Wie hat es angefangen, und warum?
Elon Musk: Ich habe versucht, herauszufinden, woher das kommt. Ich glaube, es hat sich schon lange zusammengebraut. Das ist schon eine Weile im Gange. Das Ausmaß an Indoktrination, das in Schulen und Universitäten stattfindet, geht weit über das hinaus, was sich Eltern vorstellen können. Ich selbst habe das erst etwas später erkannt. Die Erfahrungen, die wir in der High School und auf dem College gemacht haben, sind nicht die Erfahrungen, die Kinder heute machen, und das schon seit, ich weiß nicht, zehn, vielleicht zwanzig Jahren.
Bill Maher: Sind nicht auch die Eltern selbst ein großer Teil des Problems?
Elon Musk: Nun, ich nehme an, in einigen Fällen. Aber ich denke, die Eltern sind sich im Allgemeinen nicht bewusst, was ihren Kindern beigebracht wird oder was nicht.
Bill Maher: Sie lassen die Kinder glauben, dass sie gleich sind.
Elon Musk: Ja, lassen Sie mich Ihnen ein Beispiel dafür geben, das mir ein Mann erzählt hat. Seine Töchter gehen in der Bay Area zur High School. Und er hat sie gefragt: „Also, wer sind die ersten Präsidenten der Vereinigten Staaten?“ Sie konnten Washington nennen. „Und, was wisst ihr über ihn?“ „Nun, er war ein Sklavenhalter.“ „Was noch?“ „Nichts.“ Vielleicht sollte man mehr wissen als das.
Bill Maher: Ja. Das ist der Woke Mind Virus, genau.
Elon Musk: Ganz genau. Sklaverei ist ohne Zweifel eine schreckliche Einrichtung. Aber wir sollten trotzdem mehr über George Washington wissen als das.
Bill Maher: Und übrigens eine, die seit Anbeginn der Zeit auf der ganzen Welt von jeder Rasse praktiziert wurde. Einschließlich farbiger Menschen. Es tut mir leid, Ihnen das zu sagen. In der Bibel ist es ein großes Thema. Die Bibel liebt es. Wirklich.
Elon Musk: Ja, sie sind ziemlich streng, wenn es darum geht, dass man nicht die Sklaven anderer Leute klaut und so weiter.
Bill Maher: Aber niemand sagt darin jemals: „Tue es nicht.“
Elon Musk: Das macht keiner. An keiner Stelle wird gesagt, dass Sklaverei schlecht ist. Sie haben sie überhaupt nicht verurteilt.
Bill Maher: Aber Twitter geht es nicht schlecht, richtig? Ich meine, ich habe heute gesehen, dass Tucker Carlson… er wurde kürzlich gefeuert; Sie waren gerade in seiner Show, und er hat seinen Job verloren. Ich hoffe also, das ist nicht… (Gelächter) …Sie sind nicht der Todesengel.
Elon Musk: Allerdings! Ich hoffe, ich bin nicht die Typhus-Mary der Talkshows. „Aus irgendeinem Grund werden die Leute hinterher einfach gefeuert?“
Bill Maher: Seine Tirade gestern oder heute auf Twitter brachte mehr ein als jeder Kabel-Nachrichten-Monolog, so etwas in der Art. Ist das richtig?
Elon Musk: Nun, Twitter hat ein riesiges Publikum. Es gibt 250 Millionen Menschen, die durchschnittlich eine halbe Stunde pro Tag auf Twitter verbringen. Es sind also etwa 120 bis 130 Millionen Nutzerstunden pro Tag, und es werden immer mehr. Wir haben nichts unternommen. Um es klar zu sagen, wir haben nichts Besonderes getan. Ich habe erst hinterher erfahren, dass er etwas auf Twitter gepostet hatte. Es ist nur so, dass Twitter die Aufmerksamkeit vieler Leute hat. Und das sind in der Regel die Leute, die viel lesen oder sich für aktuelle Ereignisse interessieren und im Allgemeinen ziemlich einflussreich sind.
Bill Maher: Aber die meisten Leute, die twittern, sind doch dieselben Leute, oder? Ich meine, die Leute, die tatsächlich twittern. Die meisten schauen nur. Ich habe das schon oft gelesen. Es ist ein sehr, sehr kleiner Prozentsatz der Leute auf Twitter. Der Grund, warum ich nicht mehr twittere… ich sage das Ihnen, weil Sie jetzt eigentlich sowas wie der Bürgermeister von Tweet Town sind.
Elon Musk: „Ich bin der Bürgermeister von Tweet Town“. Ich werde mir eine Mütze mit diesem Spruch besorgen.
Bill Maher: Und das freut mich. Ich mag es, dass der Bürgermeister meine Witze mag. Aber der Grund, warum ich nicht mehr tweete, ist, dass die Bande der bösen Mädchen immer noch da ist. Das hat sich nicht geändert. Es ist so einfach, abserviert zu werden. Und ich weiß nicht einmal, was sie so wütend macht. Sie sind so verrückt, diese Kinder. Ich fühle mich, als würde ich mit verbundenen Augen auf einem Dach laufen. Ich könnte jederzeit runterfallen. Ich machte diese harmlose Aussage, dass George Washington ein großer Präsident war. Die Reaktion: „Wie kannst du es wagen?“ Also, wie bringen Sie das in Ordnung, Herr Bürgermeister?
Elon Musk: Ja, genau, sie (freie Meinungsäußerung) hat ein paar Mängel, aber sie ist maßgeblich an der Entstehung der Vereinigten Staaten beteiligt. Nun, was bedeutet „gecancelt“? Ich meine, ja, die Leute greifen Sie auf Twitter an. Das ist die eine Seite. Aber offen gesagt, wird das nur das Engagement erhöhen. Also würde ich es einfach ignorieren.
Bill Maher: Nun, das ist einfach für Sie, denn sie können Ihnen nicht Ihren Job wegnehmen oder einen Ihrer zehn wichtigsten Jobs. Aber sie könnten mir meinen wegnehmen, und das haben sie übrigens einmal getan. Ich wurde also buchstäblich gecancelt. Aber okay. Sie waren neulich im Kongress und haben mit Chuck Schumer über KI gesprochen. Das interessiert mich sehr, weil Sie das Thema schon seit Jahren verfolgen. Ich habe immer geglaubt, dass Sie damit Recht haben. Ich denke, Sie haben mit fast allem Recht. Wobei – lasst uns mehr Babys haben und sie auf dem Mars großziehen – das verstehe ich nicht, aber okay.
Elon Musk: Nun, ich denke, wir sollten uns vor dem zivilisatorischen Niedergang hüten. Und an den meisten Orten sinken die Geburtenraten stark.
Bill Maher: Richtig. Und auch die Ressourcen werden weniger.
Elon Musk: Nein, nein, die Ressourcen werden ausreichen.
Bill Maher: Aber jetzt gibt es nicht genug.
Elon Musk: Hören Sie, ich will nicht zur Selbstzufriedenheit raten. Wir wollen so schnell wie möglich zu einer nachhaltigen Energiewirtschaft übergehen, aber wir sind nicht in Gefahr, dass die Ressourcen zusammenbrechen.
Bill Maher: Aber viele Menschen haben nicht genug Nahrung oder Wasser. Wasser, uns wird das Wasser ausgehen; ihnen geht der Sand aus.
Elon Musk: Die Erde besteht zu 70 % aus Wasser, gemessen an der Oberfläche.
Bill Maher: Aber das kann man nicht trinken.
Elon Musk: Entsalzung ist absurd billig.
Bill Maher: Warum machen wir es dann nicht? Sie haben eine Menge freie Zeit.
Elon Musk: Es wird gemacht. Es wird eine Menge Entsalzung betrieben. Es gibt jede Menge Wasser. Das ist kein Problem. Ich möchte das betonen.
Bill Maher: In Ordnung. Aber lassen Sie uns über KI sprechen. Denn Sie haben bereits vor zehn Jahren darauf hingewiesen, als es noch niemand anderes tat. Und ich dachte immer: „Er hat Recht.“ Und warum? Weil ich zu viele Filme gesehen habe. Alles, was in Filmen passiert, passiert auch im wirklichen Leben. Und wenn man Dinge erschafft, die viel schlauer sind als man selbst, warum sollten sie dann nicht die Herrschaft über uns übernehmen? Was haben Sie also zu Chuck Schumer gesagt? Und was tun wir in dieser Angelegenheit? Ich weiß, dass Sie bei der KI eine Pause einlegen wollen, denn gerade in den letzten sechs Monaten mit Chat GPT, das aus einer von Ihnen gegründeten Firma hervorging,…
Elon Musk: Ja, ein Freund von mir hat Ockhams Rasiermesser, Sie wissen schon, „das einfachste Ergebnis ist das wahrscheinlichste“, in „das ironischste Ergebnis ist das wahrscheinlichste“ abgewandelt.
Bill Maher: Richtig, ja.
Elon Musk: In Bezug auf KI denke ich einfach, dass wir eine Art regulatorische Aufsicht haben sollten. Für alles, was eine Gefahr für die Öffentlichkeit darstellt, ob Flugzeuge, Autos, Lebensmittel, Medikamente und so weiter, gibt es eine behördliche Aufsicht, sozusagen einen Schiedsrichter, der sicherstellt, dass die Unternehmen nicht an der falschen Stelle sparen. Wenn man also der Meinung ist, dass KI ein potenzielles Risiko für die Öffentlichkeit darstellt, dann sollte es eine Regulierungsbehörde geben, die überwacht, was die Unternehmen tun, damit sie nicht an der falschen Stelle sparen und möglicherweise etwas sehr Gefährliches tun.
Bill Maher: Und wenn wir nichts tun – stellen Sie mir ein Szenario für die nächsten zwei, fünf, zehn Jahre vor, wenn nichts getan wird. Denn wir sind sehr gut darin, nichts zu tun, vor allem wenn es dem Profit im Wege steht. Und das ist jetzt ein großer Profitmotor für die Unternehmen. Sie werden einfach miteinander konkurrieren wollen. Ich meine, es gibt Leute wie Ray Kurzweil, die das überhaupt nicht für ein Problem halten.
Elon Musk: Ray Kurzweils Vorhersage für die künstliche Superintelligenz ist das Jahr 2029. Er liegt nicht weit daneben.
Bill Maher: Richtig. Aber er glaubt nicht, dass es ein Problem ist, während Leute wie Sie und Bill Gates und Stephen Hawking dachten/denken, dass es ein Problem ist.
Elon Musk: Ja, es hängt davon ab, ob manche Menschen ewig oder sehr viel länger leben wollen. Sie sehen die digitale Superintelligenz als das Einzige an, das herausfinden kann, wie sie ewig leben können. Ich denke, Kurzweil gehört zu dieser Kategorie. Er würde also lieber eine künstliche allgemeine Intelligenz haben als keine, weil sie die Möglichkeit für ein längeres Leben bieten könnte.
Bill Maher: Und, sind Sie optimistisch? Ich habe in Ihrem Rolling Stone-Artikel gelesen, dass Sie gesagt haben, dass man nie glücklich sein kann, wenn man nicht verliebt ist.
Elon Musk: Nun, man kann halbwegs glücklich sein, nehme ich an. Ich meine, es gibt zwei Dinge, um wirklich glücklich zu sein. Wenn man in der Liebe glücklich ist und seine Arbeit liebt, dann ist man vollkommen glücklich. Wenn man nur eines dieser beiden Dinge hat, ist man nur halb glücklich. Grob gesagt.
Bill Maher: Ich habe das Gefühl, dass all das, was Sie tun, das Verbinden als gemeinsames Thema hat. Sie wollen die Dinge verbinden. Sie wollen eine Verbindung mit dem Hyperloop herstellen. Und Sie wollen uns mit dem Mars verbinden.
Elon Musk: Connect Four (Vier Gewinnt). Ich liebe dieses Spiel. (Gelächter)
Bill Maher: Was ist?
Elon Musk: Das hier ist Comedy, richtig? Lassen Sie uns etwas Comedy einbauen.
Bill Maher: Es ist schwer für Sie, denn als Sie Twitter gekauft haben, haben Sie in etwa das Gleiche getan wie bei der Gründung von Tesla. Sie haben in der Fabrik gelebt, richtig? Ich habe das Gefühl, dass das Ihr Muster ist. Sie steigen in diese Sache ein. Und dann müssen Sie in der Fabrik leben, damit es funktioniert. Sie sind nach Texas gezogen; dann sind Sie wegen Twitter zurück nach San Francisco gegangen.
Elon Musk: (18:31) Ich habe eine Zeit lang in der Bibliothek von Twitter gelebt, ja. Aber ich denke, die Dinge sind jetzt einigermaßen stabilisiert. Nach der Übernahme befand sich das Unternehmen auf der Überholspur zum Bankrott. Also musste ich drastische Maßnahmen ergreifen. Ich hatte keine andere Wahl.
Bill Maher: Ich sage nur, dass es für eine Frau schwer ist, wenn der Mann in der Fabrik wohnt.
Elon Musk: Ja.
Bill Maher: Das könnte ein Stolperstein sein.
Elon Musk: Ja. Aber im Großen und Ganzen war meine Sorge bei Twitter: Es ist so etwas wie ein digitaler Marktplatz, und es ist wichtig, dass Twitter sowohl in der Realität als auch in der Wahrnehmung Vertrauen von einem breiten Spektrum von Standpunkten genießt. Es gab eine Menge Zensur. Mit den Twitter-Files haben wir vieles davon aufgedeckt, darunter auch eine Menge von der Regierung betriebene Zensur. Es scheint, dass das, was dort vor sich ging, ein Verstoß gegen die Verfassung sein muss.
Da ich ein begeisterter Twitter-Nutzer bin, konnte ich feststellen, dass hier etwas nicht stimmt. Und das war der Grund, warum ich diese Akquisition gemacht habe. Nicht, weil ich dachte, dass dies ein einfacher Weg wäre, um Geld zu verdienen oder so etwas. Als Bürgermeister von Tweet Town ist es definitiv so, dass eine Menge Pfeile auf dich zeigen und auf dich zukommen.
Bill Maher: Ja, natürlich. Aber Sie scheinen damit gut umgehen zu können. Ich hoffe, dass Sie das tun. Denn sehen Sie, Genies können manchmal ein wenig seltsam werden. Aber Ihr Herz ist immer am rechten Fleck. Sie versuchen, diese Welt zu verbessern. Und ich könnte ewig mit Ihnen reden. Heute können wir das nicht. Ich würde gerne mit Ihnen zusammen high werden; ich kenne einen tollen Ort, wo man das tun kann. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr ich Sie schätze. Ich weiß, dass Sie viele Möglichkeiten und Orte haben, wo Sie sein könnten. Ich danke Ihnen! Elon Musk, meine Damen und Herren! Alles klar, wir sehen uns bald wieder, Elon.